25 Jahre FCS – Fest(e) gefeiert am 22.10.2016

Berthold Meier - Generalsekretär VEBSSeit 25 Jahren werden Kinder und Jugendliche auf Basis des christlichen Welt- und Menschenbildes unterrichtet und erzogen – Anlass für einen Festakt

„Christliche Schule zu machen ist eine der wichtigsten Arbeiten, die wir überhaupt tun können.“ Mit diesen Worten fasste Berthold Meier, der Generalsekretär des Verbands Evangelischer Bekenntnisschulen (VEBS), bei seinem Grußwort zusammen.  Bildung auf Basis der Bibel und Pädagogik im Sinne des Evangeliums, der guten Nachricht von der Liebe Gottes, haben in seinen Augen einen hohen Stellenwert. Meier war einer der Sprecher beim Festakt zum 25-jährigen Bestehen der Freien Christlichen Schule in Freiburg (FCS) am Samstag, 22. Oktober 2016. Rund 200 Gäste, unter ihnen viele derzeitige und frühere Lehrkräfte, zahlreiche Eltern, Schüler, Wegbegleiter und Partner der Schule sowie Vertreter von Behörden und des öffentlichen Lebens der Stadt Freiburg, feierten gemeinsam das Schuljubiläum, erinnerten sich der Ursprünge der FCS und ließen die Entwicklung Revue passieren, welche die Bildungseinrichtung seither genommen hat

Musikalisch umrahmt wurde die Feierstunde von einem Kammerensemble rund um Paul Schlosser aus dem Schulleitungsteam der FCS und seiner Frau. Zu hören waren unter anderem ein Werk von Antonio Vivaldi aus den „Vier Jahreszeiten“, aber auch jiddische und irische Weisen.

Enormes Engagement der Schulgründer

Jürgen Turnwald - Aufsichtsratsvorsitzender des CSEDas große, übergreifende Thema des Festakts war Dankbarkeit. Schon bei der Begrüßung der Gäste machte Jürgen Turnwald, der Vorsitzende des Aufsichtsrats beim Trägerverein der FCS, dem Christlichen Schul- und Erziehungsverein (CSE), deutlich, mit welchen Widrigkeiten die Schulgründer vor einem Vierteljahrhundert zu kämpfen hatten – und mit welchem Idealismus, Elan und Gottvertrauen sie damals zu Werke gingen. „Eigentlich geht das so gar nicht“, so Jürgen Turnwald, bezugnehmend auf die drei ersten Jahre der FCS, ganz ohne staatliche Zuschüsse und ganz ohne starken institutionellen und finanziellen Rückhalt. Schon das wirtschaftliche Überleben der der FCS in dieser Phase sei quasi ein Wunder gewesen. „Etliche Gründer haben damals ihre privaten Häuser beliehen, um das Geld dann in die Schule zu stecken“, erinnerte der Aufsichtsratsvorsitzende. Dieses Engagement und diese Überzeugung seien vorbildhaft – und Anlass zum Dank.

An Gottes Segen ist alles gelegen

Elisabeth Pfaff - SchulgründerinElisabeth Pfaff, maßgebliche Mitinitiatorin der FCS, die 1991 zum Gründungsteam gehörte, zum Start die Schulleitung übernahm und Mitglied im CSE ist, knüpfte direkt an Jürgen Turnwalds Würdigung an – rückte aber den geistlichen Aspekt der Geschichte in den Blickpunkt. Alles menschliche Mühen wäre damals vergebens gewesen, wenn Gott nicht Segen und Gelingen dazu geschenkt hätte. Sie rief in diesem Zusammenhang auch den Leitvers der Gründer in Erinnerung: „Einen anderen Grund kann niemand legen außer dem, der gelegt ist, welcher ist Jesus Christus.“ (1. Korinther 3, 11). Elisabeth Pfaff rief dazu auf, dies nie aus dem Blick zu verlieren. „Ohne Jesus Christus gehen wir nämlich sonst am Wesentlichen vorbei.“

Die FCS als Bereicherung für die Stadt

Gerda Stuchlik - Bürgermeisterin der Stadt FreiburgFür Gerda Stuchlik, die Schulbürgemeisterin der Stadt Freiburg, gehört die FCS nach 25 Jahren fest zur örtlichen Bildungslandschaft dazu. Sie rief die Standort-Stationen der Schule im Laufe ihrer Geschichte in Erinnerung – Paulusgemeinde, Berliner Allee und nun, seit 2006, das einstige Telekom-Gebäude in Landwasser. Die Entwicklung sei beeindruckend. „Mir ist aber vor allem wichtig, Ihnen zu sagen, dass ich Ihre Arbeit sehr, sehr schätze“, erklärte die Chefin der Schulverwaltung. Verschiedene Aspekte der Schulkonzeption seien vorbildhaft und inspirierend, etwa das Sozialtraining für Schülerinnen und Schüler in den Eingangsklassen der weiterführenden Schulen, aber auch das Angebot an Elternkursen rund ums Thema Erziehung. „Das greifen wir inzwischen an anderen Schule auch auf“, so Stuchlik. Ganz besonders in Erinnerung geblieben sei ihr aber, dass die FCS beim Thema Inklusion in weiterführenden Schulen in Freiburg die Vorreiterrolle übernommen habe. „Sie waren damals am Ende diejenigen, die den Mut hatten, diesen Schritt zu tun.“ Die geplante Eröffnung einer Kita sei der nächste logische Schritt auf dem Weg hin zu einem umfassenden Bildungshaus.

Viele Köpfe und Hände haben beigetragen

Berthold Meier vom VEBS hob hervor, dass das Wachstum und das Heranreifen der FCS auf dem Einsatz und der Arbeit sehr vieler Menschen basieren. „Ich danke ihnen allen von Herzen, denn gerade in unserer heutigen Zeit ist das, was eine christliche Schule vermitteln kann, wichtiger denn je.“ Ihn persönlich verbänden langjährige Beziehungen mit der FSC. „Wir haben hier mal das heißeste Seminar in der Geschichte des VEBS abgehalten – als die FCS noch in Containern zu Hause war“, erzählte Meier.

Dr. Stefan JungAuch Dr. Stefan Jung, Pastor der Baptisten-Gemeinde in Gundelfingen und Religionslehrer an der FCS, hob die Bedeutung und Einzigartigkeit einer christlichen, auf der Bibel basierenden Pädagogik und Bildung hervor. Sein Festvortrag zum Einfluss der Heiligen Schrift auf die Entwicklung der Kultur des Abendlandes und auf die Grundlagen des gesellschaftlichen Zusammenlebens im Westen war ein leidenschaftliches Plädoyer dafür, die Bibel neu in den Blick zu nehmen. Nur wer die Bibel kenne, könne Europa wirklich verstehen, so sein Fazit. Für die Zukunft eines demokratischen, auf dem Recht basierenden Staatswesens sei die Besinnung auf die Bibel ebenfalls außerordentlich wichtig.

Einst Schülerin an der FCS, heute Lehrerin

Schülerinnen und Schüler mit Dr. Thomas MengelEin Highlight des Festakts war die Interviewrunde mit derzeitigen und früheren Schülerinnen und Schülern der FCS. Chemielehrer Dr. Thomas Mengel befragte seine Gesprächspartner, die teilweise noch die FCS-Grundschule besuchen, teils schon mitten im Berufsleben stehen, zu ihren Erlebnissen während der Schulzeit – und dazu, was sie der FCS für die Zukunft wünschen. Tenor: Was sich am stärksten eingeprägt hat, ist die persönliche Wertschätzung und das ehrliche Interesse der Lehrkräfte, welche die Schüler erleben. Die guten Wünsche reichten vom Getränkeautomaten, über eine große eigene Turnhalle bis hin zum weiterhin beharrlichen Vertrauen auf die Güte Gottes. Zur Reihe der Befragten gehörte auch Ruth Heydenbluth, die früher selbst Schülerin an der FCS war, und heute dort als Lehrerin im Gymnasium unterrichtet.

Jürgen Turnwald - Wolfgang und Doris LöchleZum Abschluss des Festakts wurde schließlich noch Wolfgang Löchle aus St. Peter, Schulleiter der FCS von 1999 bis 2012, die Ehremitgliedschaft im CSE verliehen – als Dank für seinen langjährigen hingebungsvollen Einsatz für die Schule. Etliche Mitstreiter und Weggefährten teilten spontan ihre positiven Erinnerungen an die gemeinsame Zeit mit Wolfang Löchle an der FCS – und sorgten so für bewegende Momente. (v. l. n. r.: Jürgen Turnwald, Wolfgang und Doris Löchle)

Holger Schindler, freier Journalist und Mitglied im Trägerverein der FCS