«Nach monatelanger Vorbereitung und Planung startete am 04.07.2022 unsere 11-tägige Fahrradtour. Das Ziel: Die Nordsee.
Als wir uns am Montagmorgen vor unserer Schule, der Freien Christlichen Schule in Freiburg, trafen, lag in der Luft eine erwartungsvolle Anspannung. Die Fahrräder waren voll bepackt und bereit zur Abfahrt. Und nachdem wir uns von unseren Mitschülern, die gerade Unterricht hatten, verabschiedeten, ging es schon los.
Wir waren acht Schülerinnen und Schüler der 8. und 9. Klasse, die sich etwa ein halbes Jahr zuvor entschieden haben, an der sogenannten „Herausforderung“ teilzunehmen. Darauf folgte das Planen der Etappen, Suchen von Unterkünften und Einteilen unseres Budgets. Begleitet wurden wir von zwei Lehrer*innen.
Voll motiviert starteten wir unsere erste Etappe, die 85 Kilometer betrug. Nach einer Fahrt durch Rebberge und Maisfelder kamen wir am frühen Abend verschwitzt und hungrig an. Unsere Zelte haben wir im Garten eines Bekannten aufgeschlagen. Wir grillten und genossen den Abend.
Einen Abend später waren wir nach einer hügeligen Fahrt schon in Rheinland-Pfalz und aßen die leckeren Flammkuchen, zu denen wir von unseren Gastgebern auf einem Weingut eingeladen wurden.
Der nächste Tag hielt die meisten Höhenmeter der Tour bereit. Weil wir nicht gut eingeschätzt hatten, wie lange wir dafür brauchen würden, erreichten wir unser geplantes Ziel nicht ganz. Wir mussten das erste Mal bei Leuten klingeln und fragen, ob wir unsere fünf kleinen Zelte im Garten aufbauen dürfen. Zum Glück wurden wir schon beim ersten Versuch willkommen geheißen.
Am darauffolgenden Abend, für den wir auch keine Übernachtung vorausgeplant hatten, brauchten wir ein paar Versuche mehr, bis wir in Koblenz im Garten einer Familie, die für uns 2 ½ Kilogramm Nudeln mit Pesto kochte, zelten durften. An diesem vierten Tag unserer Tour radelten wir etwas mehr als 110 Kilometer, weil wir noch einen Teil der Strecke vom Vortag nachholen mussten. Es war die längste Etappe der Tour.
Als wir am nächsten Morgen zu den Rheinwiesen fahren wollten, um dort zu frühstücken, gab es eine böse Überraschung: Zwei Fahrräder hatten einen Platten, einer davon sogar am Hinterreifen. Es dauerte also eine Weile, bis wir unser alltägliches Frühstück, Porridge mit Obst und Honig, zubereiten und essen konnten. Fast zwei Stunden nach unserem geplanten Start fuhren wir los, weiter nach Norden. Kurz bevor wir unser Ziel in der Nähe von Köln erreichten, bekamen wir die zweite schlechte Nachricht: Wir wurden, weil wir zu spät waren, von unserem Gastgeber ausgeladen und mussten uns eine neue Unterkunft suchen. Doch glücklicherweise wurden wir wieder beim ersten Haus, bei dem wir klingelten, herzlich begrüßt und bauten unsere Zelte auf. Wir verbrachten einen gemütlichen Abend.
Nach etwa der Hälfte der nächsten Etappe waren wir auf der Suche nach einem Platz für die Mittagspause. Zufällig trafen wir ein älteres Ehepaar, das uns einlud, bei ihm im Garten zu rasten. Danach schüttete es heftig, aber nach einer Weile konnten wir unsere Tour gestärkt fortsetzen. Leider waren wir danach so lange unterwegs, dass wir, nachdem wir erst ins falsche Dorf gefahren sind, erst nach 23 Uhr an unserer Unterkunft ankamen. Doch uns erwarteten freundliche Leute, die sogar Kuchen für uns gebacken hatten.
Den folgenden Tag über regnete es und so kamen wir nass und erschöpft an unserem siebten Übernachtungsplatz an. Dennoch war die Stimmung ausgelassen und lustig. Wir kochten Linseneintopf auf unseren Gaskochern und saßen abends alle beisammen.
Am nächsten Tag übernachteten wir auf einem Hühnerhof, wo wir morgens Rührei bekamen, bevor wir unsere letzte Etappe der Herausforderung starteten. Auf der Zielgerade wurden viele von uns schon übermütig und aufgedreht vor Vorfreude auf die Nordsee – und vor allem auf die Ankunft. Und dann waren wir am Ziel! Unser Campingplatz war im Ort Bensersiel direkt am Meer. Weil es schon spät war, bauten wir unsere Zelte auf, bevor wir am Strand waren und anschließend im Dunkeln kochten und aßen.
Den letzten Tag verbrachten wir am Strand, im Meer und in verschiedenen Geschäften in Bensersiel. Am Abend gingen wir griechisch essen – darauf hatten wir uns schon die ganze Woche gefreut. Danach veranstalteten wir eine Wattschlacht mit den Lehrern, bei der jeder einen Riesenspaß hatte. Glücklich schlupften wir spätabends in unsere Schlafsäcke.
Am letzten Morgen mussten wir besonders früh aufstehen, weil wir bis vormittags 30 km in die Stadt Norden fahren mussten, von wo aus unser Zug zurück nach Freiburg fuhr. Weil man nicht mit 10 Fahrrädern auf einmal in den ICE durfte, waren wir in zwei Gruppen aufgeteilt, die in unterschiedlichen Zügen fuhren. Es war eine lange, aber unterhaltsame Zugfahrt. Die letzten kamen etwa um 22:30 Uhr in Freiburg an.
In dieser Zeit haben wir viel gelernt, Neues ausprobiert und eine coole Gemeinschaft entwickelt. Unser Dank gilt der FCS Freiburg, dass sie uns so eine Reise ermöglicht, den Lehrer*innen, die es fast zwei Wochen mit uns ausgehalten haben, und vor allem natürlich all den Menschen, die unsere Tour noch ein Stück schöner gemacht haben und uns willkommen geheißen haben. Es war eine wunderschöne Zeit, an die wir gerne zurückdenken!»
Bericht einer Schülerin